Ape ist Kult

 

Für Kultobjekte ist eine Andersartigkeit typisch. Laut Duden ist Kult eine "übertriebene Verehrung oder Pflege".

 

Es versteht sich von selbst, dass man einen Kult nie vollständig rational erklären kann. Im Gegenteil: Selbst die Anhänger eines Kults geben meist zu, dass sie -zumindest ein bisschen- verrückt sind.

Insbesondere nehmen viele Kultanhänger klare Nachteile in Kauf, was auch eine aktive Form der Verehrung bedeutet. Zahlreiche Kultobjekte sind alles andere als perfekt und werden gerade wegen ihrer Fehler geliebt.

Zum Kult wird eine Sache erst dann, wenn die Verehrung aktiv betrieben wird.

Dazu gehören beispielsweise Fanclubs oder Fanveranstaltungen, aber auch Kleidung und Rituale.

entnommen Klaus Schmeh: Der Kultfaktor - 2004

 

Zur Ape: Die Ape ist das am besten geeignete Fahrzeug um größere Lasten im Stadtbereich zu transportieren
(enorme Ladefähigkeit). Die Ape ist zweifellos ein sehr spezielles Fahrzeug. Seit fast 60 Jahren ist Piaggios Ape
das Lieblingsgefährt italienischer Pizzabäcker und Lieferanten.

 

Piaggios Kleinstlaster Ape (Biene) ist ein urtümliches Gefährt, 1948 von Enrico Piaggio und dem Flugzeugingenieur Corradino d'Ascanio als preiswertes Transportfahrzeug für das boomende Nachkriegsitalien ersonnen.
Auf Schnickschnack verzichtete die Rollerfirma - billig sollte das Lieferantenpendant der Vespa (Wespe) stattdessen sein um mühelos durch verwinkelte römische Gassen zu steuern. "Bis heute ist das Grunddesign im wesentlichen unverändert geblieben", sagt Unternehmenssprecher Wolfgang Witzani.

In der Tat. Die Ape besitzt weder Heizung, noch Radio. Der Fahrersitz ist nicht verstellbar. Das Dreirad ist im Prinzip nur ein schnöder Fünfziger-Roller, der mit Blech ummantelt wurde. Das Interieur ist spartanisch, die Motorleistung überschaubar. Anfangs stehen einem die Schweißperlen auf der Stirn, denn die Ape verlangt vor allem im Abendverkehr Koordinationsfähigkeit. Das unsynchronisierte Getriebe ist zickig, die Fußbremse beißfaul. Erschwerend kommt hinzu, dass mangels Cockpitbeleuchtung alle Verrichtungen im Halbdunkel stattfinden müssen. Das stresst den ungeübten Fahrer. Später gewöhnt man sich daran. Da hilft nur italienische Gelassenheit. Außerdem ist die Ape im deutschen Straßenbild derart selten, das die anderen Verkehrsteilnehmer ohnehin ganz von selbst auf das wunderliche Gefährt achten. Überhören kann man den knatternden Zweitakter ohnehin nicht.

Für Fahrten jenseits des Fünf-Kilometer-Radius ist die Ape nichts. Es eignet sich eher für den Stadtverkehr - für längere Fahrten muß eine Spedition oder ein Anhänger sorgen. Und auch diese Transporte können sehr erlebnisreich sein wie die Bilder mit den Textbeschreibungen zeigen.   

Die Ape von Piaggio heißt übersetzt Biene, weil sie nicht zu überhören ist.
So nennen die Dreiradler ihre erste Fahrt im Frühling auch Anknattern.

Bisherige Realisierungen mobil in typischer Kioskästhetik in verschiedenen Dreirädern:

Ape 50, Ape TM mit Verkaufsaufsatz und Ape classic (indisches Modell). 

Kunst S:nack empiehlt: 

Das kleinste Wohnmobil der Welt in einer Ape

http://www.youtube.com/watch?v=vyI8OwZt6Ak